„Social Urban Miner“-Ausbildung: Booster für Beschäftigung und Kreislaufwirtschaft am Bau

25. März 2022

Open Mine Day_1440x960

Im ehemaligen Wiener Sophienspital wurde im Rahmen des OPEN MINE DAY die neue „Social Urban Miner“ Teilqualifizierung vorgestellt. Künftig soll sie neue Jobperspektiven eröffnen und Ressourcenschonung im Baubereich ankurbeln.

Wien, am 25.3.2022. Auf dem Areal des ehemaligen Wiener Sophienspitals entsteht bis Ende 2024 ein neues Stadtquartier mit insgesamt 180 geförderten Wohnungen, davon 21 Gemeindewohnungen, sowie ein vielfältiges Angebot an Bildungs-, Arbeits- und Kultureinrichtungen. Um für ressourcenschonenden Rückbau zu sorgen, haben die Projektentwickler SOZIALBAU AG und WBV-GPA BauKarussell mit Social Urban Mining beauftragt. Vor Ort wurden heute im Rahmen des OPEN MINE DAY Wertschöpfungspotentiale im Gebäuderückbau beleuchtet. Um diese künftig noch besser ausschöpfen zu können und damit faire Beschäftigung zu schaffen, haben BauKarussell und Die KÜMMEREI den Ausbildungskurs zum „Social Urban Miner“ entwickelt.

„Sophie7 zeigt beispielhaft wie ganzheitliche Quartiersentwicklung funktionieren kann. Eine Melange aus modern und historisch, nachhaltig und Innovativ, aus leistbarem Wohnraum und hoher Lebensqualität. Dabei manifestieren sich durch das Projekt des ‚Social Urban Mining‘ die Gedanken der Klimaeffizienz und der sozialen Nachhaltigkeit zu einem Baustein der Smart City Klima Strategie.“ so Kathrin Gaal, Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen. „Wir schaffen im dichtverbauten Bezirk Neubau dringend benötigten leistbaren Wohnraum. Mit dem Projekt Social Urban Mining wird ein weiteres Pioniervorhaben im 7. mit dem so wichtigen sozialen Auftrag umgesetzt“, freut sich Mag. Markus Reiter, Bezirksvorsteher Neubau. Durch das Novum der „Social Urban Miner“ Teilqualifizierung sollen künftig viele weitere Zeichen dieser Art in Wien folgen.

Das Kurs-Curriculum ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von BauKarussell mit dem sozialwirtschaftlichen Betrieb Die KÜMMEREI (Trägerin: BFI Wien / Job-TransFair) und basiert auf bisherigen gemeinsamen Projekterfahrungen und -erfolgen. „In mehreren Ausbildungsmodulen können wir künftig am Arbeitsmarkt benachteiligten Arbeitsuchenden das nötige Know-How vermitteln, um in kreislaufwirtschaftlichen Rückbauprojekten tätig zu werden“, erklärt Mag. Thomas Rihl, Geschäftsführer Job-TransFair. Mag. Winfried Göschl, Stv. Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Wien, ergänzt: „Der niederschwellige Zugang zu besseren Jobchancen ist ein erfolgsversprechendes Rezept der sozialwirtschaftlichen Betriebe, das dem Problem der hohen Arbeitslosigkeit begegnet, die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft im Baubereich unterstützt und einen Übergang in den ersten Arbeitsmarkt für die betroffenen Personen ermöglicht.“

Durch die Zusammenarbeit mit BauKarussell konnten im ehemaligen Sophienspital zwischen Oktober und Februar 54.500 kg Material bearbeitet werden, 4.100 kg gingen in die Wiederverwendung. Auch der soziale Mehrwert mit 2.550 Stunden geschaffener sozialwirtschaftlicher Arbeit spricht für sich.

„Die Entscheidung der Stadt-Wien hier im 7. Bezirk geförderten Wohnbau im Wege eines Bauträgerwettwerbes zu ermöglichen, zeigt den großen Stellenwert von leistbarem Wohnen in unserer Stadt“, erklärt Bmst. Ing. Hannes Stangl, Technischer Direktor der SOZIALBAU AG. „Das Projekt, das wir gemeinsam mit der WBV GPA entwickeln, zeichnet sich durch eine Verknüpfung von Neubau und Sanierung aus, bei dem es auch zur Nachnutzung der historischen Stadtpavillons kommt. Das entspricht dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft am aller Meisten“, so Stangl. „Neben den geförderten Wohnungen wird ca. ein Drittel der Nutzflächen für Bildungs- und Kultureinrichtungen, einem Lokal sowie Arbeits- und Ausstellungsflächen für die Kreativwirtschaft zur Verfügung gestellt. Ziel ist ein neuer urbaner Hotspot für Wohnen, Bildung und Kultur, bei dem das Miteinander aber auch die Klimaresilienz im Vordergrund steht.“

Die ersten Besucher:innen des exklusiven OPEN MINE DAY im Sophienspital konnten sich heute in der Ausstellung vor Ort einen Eindruck davon machen, welcher Mehrwert durch Social Urban Mining geschaffen werden kann. Social Urban Mining wurde dabei in einen Dialog mit künstlerischen Beiträgen von Ursula Gaisbauer und Friedrich Engl sowie den Streetart-Künstlern moiz, Jakob der Bruder, Seco und Skirl gestellt. Die Ausstellung im Europa-Pavillon thematisiert zudem eine Rückwärts-Bemusterung und lässt Besucher:innen das Gebäude in einem Zustand kurz vor Abbruch erleben.

Die Entwicklung der Teilqualifizierung zum „Social Urban Miner“ wird finanziert durch die Abfallvermeidungs-Förderung der Sammel- und Verwertungssysteme für Verpackungen.

Auf dem Bild v.l.: Mag. Winfried Göschl, Stv. Geschäftsführer Arbeitsmarktservice Wien; Mag. Markus Reiter, Bezirksvorsteher Neubau; Kathrin Gaal, Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen; Baumeister Ing. Hannes Stangl, Technischer Direktor SOZIALBAU AG; Mag. Thomas Rihl, Geschäftsführer Job-TransFair.
Bild zur freien redaktionellen Verwendung – © BauKarussell / Philipp Schuster. In größerer Auflösung hier.
Auf Anfrage können weitere Fotos des OPEN MINE DAY zugesandt werden.

Rückfragen:
MMag.a phil. Irene Schanda
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit BauKarussell
M: irene.schanda@repanet.at
T: +43 (0)677 6443 7547

Über den OPEN MINE DAY
Der erste OPEN MINE DAY am 25.-26.3. im ehemaligen Wiener Sophienspital beleuchtet anhand einer Ausstellung vorhandene Wertschöpfungspotentiale im Rahmen des Gebäuderückbaus. Social Urban Mining wird dabei in einen soziokulturellen Kontext gestellt und tritt in einen Dialog mit Kunst am Rückbau. Der OPEN MINE DAY ist eine Veranstaltung von BauKarussell in Kooperation mit SOZIALBAU AG und WBV-GPA.
Mehr zum OPEN MINE DAY
Achtung: Teilnahme nur nach Anmeldung an julia.flaszynska@romm.at.

Über BauKarussell
BauKarussell ist der erste Anbieter am österreichischen Markt für Social Urban Mining im Rahmen des verwertungsorientierten Rückbaus. Das BauKarussell-Team setzt sich aus Partnern von pulswerk GmbH, Romm ZT und RepaNet – Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich und zusammen. BauKarussell erarbeitet gemeinsam mit lokalen sozialwirtschaftlichen Betrieben im Umfeld des Bauvorhabens in einer Potenzialanalyse wie die Projektentwicklung kostenneutral Ressourceneffizienz erhöht, Kreislaufwirtschaft fördert und gleichzeitig wichtige Arbeitsplätze für Benachteiligte schafft. Zu den lokalen Partnerbetrieben zählen das Demontage- und Recycling-Zentrum DRZ der Wiener Volkshochschulen GmbH, die Caritas SÖB, Die KÜMMEREI (Trägerin: BFI Wien/Job-TransFair), FAB, TEAMwork, Volkshilfe Arbeitswelt, Schindel und Holz und der Verein ISSBA. Zu den Auftraggebern und Förderern von BauKarussell zählen österreichweit u.a. Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), gemeinnützige Bauträger wie SOZIALBAU AG und WBV-GPA, Länder (OÖ, Stmk und Wien) und das Klimaschutzministerium.
www.baukarussell.at