Studi-Exkursion: Nachhaltiges Ressourcenmanagement live

Mitte Jänner war eine Studierendengruppe des FH Campus Wien auf Exkursion im künftigen MedUni Campus Mariannengasse. Dabei durfte BauKarussell demonstrieren, wie sich nachhaltiges Ressourcenmanagement in die Praxis umsetzen lässt.

Mitte Jänner führten Markus Meissner und Marion Steinbach von BauKarussell Dr.in Victoria Krauter und ihre Studierendengruppe des FH Campus Wien durch das Areal des MedUni Campus Mariannengasse. Bei der Exkursion des Studienganges „Nachhaltiges Ressourcenmanagement“ (im Rahmen der Lehrveranstaltung „Einführung ins Ressourcenmanagement“) erfuhren die Studierenden allerhand Wissenswertes über den BauKarussell-Ansatz und die Kooperation mit der BIG im aktuellen Rückbauprojekt in Wien Alsergrund – einem Ort, der künftig der Wissenschaft und Forschung gewidmet sein wird.

Gemeinsam mit der MedUni Wien errichtet die BIG den neuen MedUni Campus Mariannengasse und schafft auf 35.000 m² Raum für Forschung, Lehre und Innovation auf internationalem Spitzenniveau – und damit für 750 WissenschaftlerInnen und 2.000 Studierende, die ab dem Wintersemester 2025/2026 hier einziehen werden. Mit der Zusammenarbeit mit BauKarussell setzt die BIG ein Zeichen für nachhaltiges Bauen und intelligente Ressourcennutzung und positioniert sich als Pionier bei Kreislaufwirtschaft in größerem Maßstab – immerhin handelt es sich europaweit um das größte Re-Use-Projekt.

Bevor es bei der Exkursion in medias res ging, schilderte Marion Steinbach, Praktikantin bei BauKarussell, zunächst den rechtlichen Rahmen, in dem sich verwertungsorientierter Rückbau in Österreich abspielt (lesen Sie hier noch mehr dazu). Markus Meissner führte dann in die Arbeitsweise von BauKarussell ein. Nach einleitenden Worten zum Projekt MedUni Campus Mariannengasse folgte die Besichtigung des weitläufigen Areals. Unter den Highlights waren etwa der Festsaal, in welchem ein großer Teil des Parkettbodens bereits ausgebaut ist, der Tresorraum, der Paternoster, der Kinosaal und die Großküche.

Marion Steinbach (li.) und Markus Meissner mit den Studierenden im Festsaal © BauKarussell

Während der Besichtigung der Räume und Re-Use-Bauteile vor Ort entwickelten sich angeregte Diskussionen. Die Studierenden zeigten sich höchst interessiert an dem Projekt; Fragen drehten sich etwa um den Kostenunterschied von verwertungsorientiertem Rückbau gegenüber dem herkömmlichen Abriss, den sozialen Mehrwert und die geschaffenen Jobs. Doch auch die abfallrechtlichen Rahmenbedingungen für verwertungsorientierten Rückbau wurden diskutiert.

Eine Frage betraf etwa den generierten Umwelteffekt. Hier ist es vor allem der Abfallvermeidungseffekt, der klar quantifiziert werden kann: Denn wird ein Bauteil wie etwa eine Tür oder Parkettboden wiederverwendet, muss es nicht entsorgt werden. Zusätzlich wird auch ein neues Produkt (sowie all die darin steckenden Produktionsschritte und Umwelteinwirkungen) eingespart.

Mit der Wiederverwendung dieser Wendeltreppe kann Abfall vermieden und Ressourcen eingespart werden. © BauKarussell

Interessiert waren die Teilnehmenden auch an der Schad- und Störstofferkundung (SSE). BauKarussell hat es sich zum Ziel gemacht, dieses Konzept mit Leben zu füllen. Deshalb bieten wir Bauherren an, sie in der Ausschreibung und Vergabe der SSE zu unterstützen, sollte diese nicht schon vorliegen, wie im gegenständlichen Fall. Denn eine umfassende Durchführung und ein besonders gehaltvolles Gutachten bringen neben Sicherheit hinsichtlich der verbauten Schad- und Störstoffe auch Kostenersparnis beim Abbruch. Im Falle des MedUni Campus Mariannengasse erfolgte die Ausschreibung jedoch nicht durch BauKarussell.

Der für alle Teilnehmenden sehr kurzweilige Rundgang endete wieder im Hof. Wir freuen uns, dass das Feedback so positiv war, denn die Studierenden von heute sind die InnovatorInnen der Zukunft und wir finden es sehr wichtig, unseren kreislaufwirtschaftlichen Ansatz an diese Gruppe zu vermitteln und ihn auch zur Diskussion zu stellen.

Bei der Abschlussrunde im Hof betonte Meissner die Wertschätzung gegenüber den operativ Arbeitenden unserer sozialwirtschaftlichen Partnerbetriebe. © BauKarussell

Neben den konkreten operativen Arbeiten, die BauKarussell gemeinsam mit den sozialökonomischen Partnerbetrieben durchführt, ist es für uns ebenso zentral, das Wissen über unsere Arbeitsweise und die Möglichkeiten des verwertungsorientierten Rückbaus weiterzugeben und in einem Dialog mit Bildung, Forschung, Politik und Bauherren weiterzuentwickeln. Deshalb pflegen wir regelmäßigen Austausch mit Hochschulen und diversen Stakeholdern im Baubereich.
BauKarussell, die Studiengruppe „Nachhaltiges Ressourcenmanagement 22“ und Dr.in Victoria Krauter des FH Campus Wien danken der Bundesimmobiliengesellschaft für die Ermöglichung dieser Exkursion.

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