„RAIQA“ Innsbruck: Sozialer und nachhaltiger Rückbau im Westen Österreichs

Social Urban Mining hält im Westen Österreichs Einzug: Die Raiffeisen-Landesbank Tirol hat BauKarussell beauftragt, den Rückbau ihrer bisherigen Zentrale in der Adamgasse in Innsbruck zu koordinieren und zu begleiten. Unsere sozialwirtschaftlichen Partner vor Ort: ISSBA, schindel & holz, Verein Emmaus und Ho&Ruck.

Am Foto v.l.: MMag. Reinhard Mayr (Vorstandsvorsitzender RLB Tirol), Arch. DI Thomas Romm (BauKarussell), Dr. Sabine Robra (Universität Innsbruck, Institut für Infrastruktur), Mag. Thomas Wass (stv. Vorstandsvorsitzender RLB Tirol)

Beim Rückbau von Gebäuden soziale und nachhaltige Aspekte in den Fokus zu rücken und einen möglichst hohen sozialen Mehrwert zu schaffen, ist die Mission von BauKarussell. Ausgehend von Wien macht BauKarussell das Konzept des Social Urban Mining schrittweise in Österreich bekannt – und wird nun gemeinsam mit regionalen Partnern auch im Westen Österreichs tätig – dank der Beauftragung durch die Raiffeisen-Landesbank Tirol: Das neunstöckige Gebäude in der Innsbrucker Adamgasse wird in einem mehrmonatigen Prozess rückgebaut. Hier geht es zunächst darum, Wertstoffe sortenrein zu trennen und Schad- und Störstoffe zu entfrachten. Zudem sollen möglichst viele Bauelemente einer Wiederverwendung zugeführt werden. BauKarussell koordiniert und begleitet den Prozess.

„Es geht hier nicht nur darum, das Gebäude auf den Rohbauzustand zurückzuführen, wie dies die Recycling-Baustoffverordnung und die ÖNORM B 3151 „Rückbau als Standardabbruchmethode“ für Gebäude dieser Dimension ohnehin vorsieht, sondern Wertschöpfung mit sozialem Mehrwert zu ermöglichen“, so Thomas Romm über den sozialen Kern der Arbeit. Um diesen zu realisieren, arbeitet BauKarussell in Innsbruck mit vier regionalen sozialökonomischen Betrieben zusammen: ISSBA, schindel & holz, Verein Emmaus und Ho&Ruck.

Der Ansatz hat auch den Vorstand und das Bauprojektteam der Raiffeisen-Landesbank Tirol überzeugt und begeistert. Mehrwert in der Region zu erbringen, entspreche ganz der DNA von Raiffeisen, betont Vorstandsvorsitzender Reinhard Mayr. „Wir wollen als Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol in der Region nachhaltig wirksam sein und dabei auch wirtschafts- und gesellschaftspolitische Impulse setzen. Social Urban Mining sollte langfristig betrachtet zum Standardprozess beim Rückbau von Nutzgebäuden werden.“

Die Arbeiten sind seit kurzem bereits in vollem Gang und werden in einem Zeitfenster von etwa einem halben Jahr abgeschlossen sein. Im Anschluss an den Rückbau entsteht an dem Standort mit dem RAIQA ein zeitgemäßer nachhaltiger Gebäudekomplex mit hybrider Nutzung – dabei bleiben große Teile der vorhandenen Bausubstanz erhalten. Teile der Fassade kommen zudem im RAIQA als Bodenbelag wieder zum Einsatz.

Das Projekt wird von Dr. Sabine Robra vom Institut für Infrastruktur der Universität Innsbruck wissenschaftlich begleitet.

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