Newsletter 01.2022

TERMINAVISO
25.-26.3.: OPEN MINE DAY, Wien

Am 25.-26. März lädt BauKarussell in Kooperation mit der SOZIALBAU AG und der WBV-GPA zum ersten OPEN MINE DAY im ehemaligen Sophienspital in Wien. Die SOZIALBAU AG und WBV-GPA errichten auf dem Areal des ehemaligen Sophienspitals ein neues Stadtquartier mit insgesamt 180 geförderten Wohnungen sowie ein vielfältiges Angebot an Bildungs-, Arbeits- und Kultureinrichtungen.
Die Ausstellung im Europa-Pavillon beleuchtet vorhandene Wertschöpfungspotentiale im Rahmen des Gebäuderückbaus und lädt zu einer zirkulären Betrachtung und Nutzung vorhandener Infrastruktur ein. Der OPEN MINE DAY will Stakeholder:innen aus dem Baubereich sowie Interessierten Impulse und Inspiration zur Umsetzung von Kreislaufwirtschaft im eigenen Wirkungsbereich geben. Social Urban Mining wird dabei in einen soziokulturellen Kontext gestellt und tritt in einen Dialog mit Kunst am Rückbau. Alle Details zur Veranstaltung finden Sie in der Einladung im Anhang. Die Teilnehmer:innenzahl ist beschränkt; wir bitten um Anmeldung bis 21.3.

22.3.: Circular Economy Summit, Wien

Das Klimaministerium und Circular Economy Accelerator Österreich laden zu einer hochkarätigen Veranstaltung in die Aula der Wissenschaften in Wien. In dem Rahmen wird Thomas Romm Social Urban Mining und BauKarussell vorstellen.

UNSERE PROJEKTE
Social Urban Mining im Wiener Sophienspital

Das ehemalige Gelände des Sophienspitals in Nähe des Wiener Westbahnhofes soll künftig leistbaren Wohnraum und soziale Infrastruktur in Form von Kindergarten und Volksschule aufweisen. Das neue Stadtquartier Sophie7 wird von der SOZIALBAU AG gemeinsam mit der WBV-GPA entwickelt. Unser sozialwirtschaftlicher Partner Die KÜMMEREI (Trägerin: BFI Wien/Job-TransFair) war zwischen November und Februar im Einsatz und hat Materialien aus den drei Pavillons ausgebaut. Das Ziel: eine Wiederverwendung bzw. eine möglichst hochwertige stoffliche Verwertung. Es fanden vor Ort auch zwei Exkursionen statt – lesen Sie mehr dazu unter „Unsere Expertise„. Ein besonderes Highlight wird der OPEN MINE DAY Ende März werden.

Ferry-Dusika-Stadion: medienwirksames Erfolgsprojekt ist abgeschlossen

Im September konnten wir unsere Arbeiten im Ferry-Dusika-Stadion der Stadt Wien erfolgreich abschließen. Die Bilanz: 3.300 Stunden sozialwirtschaftliche Arbeit, 80.000 kg bearbeitetes Material 1.100 in die Wiederverwendung vermittelte Tribünenstühle.
Sportstadtrat Peter Hacker: „Sportstätten sind mehr als nur Funktionsgebäude, weil viele Menschen schöne Emotionen und Erinnerungen mit ihnen verbinden. Mir war es daher ein Anliegen, dass das Dusika-Stadion nicht einfach abgerissen wird, sondern Teile für andere Zwecke genutzt, wieder- und weiterverwendet werden. Das ist mithilfe des BauKarussell und seinen Partnern sehr gut gelungen.“

Re-Use-Box der Universität Wien brachte Mehrwert bei Übersiedelung

Letztes Frühjahr haben wir im Auftrag der Universität Wien die Re-Use-Box ins Leben gerufen. Bei der Übersiedelung des Biologiezentrums vom Althangrund in die Schlachthausgasse fielen viele Dinge an, die am neuen Standort nicht mehr benötigt werden. Um das Beste aus dem USZ-I herauszuholen, wurden gut erhaltene Möbel und Gegenstände in der Re-Use-Box zum Vorteilspreis angeboten. Für den Vermieter bedeutet dies Mehrwert bei der Umsiedelung.

Mehr dazu in diesem Video von Bernd Stampfl, Leiter Raum- und Ressourcenmanagement an der Uni Wien sowie Roman Borszki, Experte für Re-Use-Vermittlung bei BauKarussell:

So geht Re-Use: Lifttüren werden zu Wohnungstüren

Dass aus nicht mehr benötigten Lifttüren durchaus noch mehr werden kann, zeigt folgende Re-Use-Story von BauKarussell: Zwei Lifttüren-Paare aus dem ehemaligen Fensterwerk der Firma WICK (zum Projekt) haben nun als Eingangstüren einer Wohnung im Mühlviertel eine neue, sehr dekorative Bestimmung gefunden.

UNSERE EXPERTISE
BauKarussell bei Innovationscamps S eingeladen

Im Rahmen des Projektes „Innovationscamps S – Ausbildung zur/zum Ressourcenbeauftragten“ (Förderprojekt des FFG) wurde auch Social Urban Mining thematisiert. Markus Meissner wurde eingeladen, beim Fortbildungstag „Nachhaltigkeit im Unternehmen“ BauKarussell vor etwa 15 Teilnehmer:innen bei einem Kamingespräch vorzustellen.

Exkursionen im ehemaligen Sophienspital

Anhand von aktuellen Rückbauprojekten können wir unseren Ansatz Interessierten ganz konkret und beispielhaft vermitteln. Im ehemaligen Sophienspital (siehe „Unsere Projekte“) fand Ende Jänner eine Exkursion der Arbeitsgruppe „Kreislaufwirtschaft – Stop talking, start acting“ der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) statt. Ende Februar haben wir dann einer Schüler:innengruppe des Bernoulligymnasiums vor Ort Einblicke in Social Urban Mining gegeben.

RUND UM RE-USE AM BAU
BauKarussell wird in ÖNORM 3151 genannt

Die neue Fassung der ÖNORM B 3151 wurde am 1.2.2022 veröffentlicht. Sie regelt den Rückbau von Bauwerken im Hoch- und Tiefbau und beschreibt die erforderlichen Maßnahmen in Planung und Ausführung.
In der ÖNORM B 3151 „Rückbau von Bauwerken als Standardabbruchmethode“ ist nun unter dem Punkt 8.2.3 „Wiederverwendung von Bauteilen“ zu lesen:
„Es ist vom Bauherrn zu überprüfen, ob Bauteile im Bauwerk selbst oder anderwärtig wiederverwendet werden können.
Der Bauherr hat jene Bauteile, die einer Vorbereitung zur Wiederverwendung zugeführt werden und welche von Dritten nachgefragt werden, festzulegen. Diese Bauteile sind so auszubauen und zu übergeben, dass die nachfolgende Wiederverwendung nicht erschwert oder unmöglich gemacht wird.
Zur Unterstützung der Wiederverwendung und Verwertung dürfen auch die Dienste einer Wiederverwendungsbörse, z. B des Baukarussells oder einer Recyclingbörse – etwa Recycling-Börse Bau – in Anspruch genommen werden.“
Dass BauKarussell offiziell in dieser wichtigen österreichischen Norm für den Rückbau angeführt ist, ist ein großer Erfolg unserer Arbeit.

Neue Richtlinie für Aushubmaterialien

Mehr als die Hälfte der in Österreich anfallenden Abfälle stammen aus dem Aushub, da dieser zu mehr als 70% noch immer deponiert wird. Eine neu aufgelegte Richtlinie des Österreichischen Baustoff-Recycling Verbandes (BRV) stellt nun alle notwendigen Grundlagen für die Herstellung von Recycling-Baustoffen aus Aushubmaterialien zusammen – mit dem Ziel, die bisher magere Verwertungsquote für Bodenaushub zu heben.
Mehr dazu

UNSER ANGEBOT FÜR BAUHERREN

Um Kreislaufwirtschaft im Bausektor voranzutreiben, sind starke Partnerschaften zentral. Wir wenden uns mit unserem Angebot an Bauherren, die sich für das Thema Re-Use und Kreislaufwirtschaft am Bau interessieren. Gemeinsam erarbeiten wir Strategien, um Circular Economy in konkrete Bauvorhaben zu integrieren.
Fühlen Sie sich von unserem Angebot angesprochen? Auf unserer Website finden Sie weitere Informationen zu unserer Arbeitsweise. Bei Interesse vereinbaren Sie einen Termin mit uns.

ZUM NACHLESEN

Warum muss sich die Baubranche ändern und was kann Social Urban Mining dazu beitragen? Dieser Frage geht Irene Schanda im Gastbeitrag auf dem Blog der Austria Glas Recycling nach. Lesen Sie rein

Die Broschüre „Ökosozialer Kompass: Kreislaufwirtschaft in der Gemeinde. Impulse für den ländlichen und städtischen Raum“ des Ökosozialen Forums zeigt eine Vielzahl an Best Practice Beispielen auf und soll zum Nachahmen motivieren. Sie widmet sich unter anderem dem Thema Bauen und Sanieren – hier findet auch BauKarussell Erwähnung (S.24).

Unternehmensgründungen bergen großes Potenzial für die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft. Im Projekt „CircularHub“ wurde anhand von Praxisbeispielen aus Wien ein Leidfaden für Gründer:innen entwickelt. Damit Unternehmen der Zukunft kreislauforientiert und damit ressourcenschonend agieren können. Markus Meissner hat die Erstellung durch ein Interview unterstützt, BauKarussell wird auf S.4 erwähnt.