KNOW-HOW

PRÄAMBEL UND RECHTSHINTERGRUND

Die Bauwirtschaft der Zukunft ist kreislauffähig – wir zeigen Ihnen wie!

Dieser Abschnitt und die darin enthaltenen Beschreibungen, Beispiele und Hinweise basieren auf unseren Arbeiten seit dem Beginn unserer Initiative Ende 2015. Von Anfang an verfolgen wir die Strategie, unseren Ansatz des Social Urban Mining und unsere daraus gezogenen Erkenntnisse der qualifizierten Öffentlichkeit frei verfügbar zur Verfügung zu stellen.

Es ist unser Ziel, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft möglichst rasch und nachhaltig in den Sektor Gebäuderückbau zu integrieren. Dieses Bestreben beruht auf der Erkenntnis, dass die Gesellschaft als Ganzes den Ressourcenverbrauch reduzieren muss, um zukunftsfähig zu handeln. Es braucht dazu eine Veränderung der Geschäftsmodelle der StakeholderInnen in dieser Wertschöpfungskette: Alteingesessene Methoden müssen überdacht, innovative Lösungen gefunden werden. Diese Veränderung, die bereits begonnen hat, will BauKarussell tatkräftig unterstützen.

Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf die soziale Komponente: Unter dem von uns geprägten Schlagwort Social Urban Mining steht ein Konzept, das den zirkulären Ansatz im Rückbau mit einem sozialen Mehrwert verschränkt. Denn die Kreislaufwirtschaft birgt großes Zukunftspotential, was die Schaffung von Arbeitsplätzen betrifft. Am Arbeitsmarkt Benachteiligten wird durch sozialwirtschaftliche Trainings- und Qualifikationsmodelle ermöglicht, wieder im Erwerbsleben Fuß zu fassen. Dies unterstützen wir von BauKarussell in unseren eigenen Projekten und geben das Konzept auch als Empfehlung weiter.

Mit jedem neuen Rückbauobjekt, welches wir besichtigen und/oder betreuen, lernen wir dazu und entwickeln unseren Ansatz laufend weiter und passen ihn an die Bedürfnisse der Umwelt, der StakeholderInnen und an die sich verändernden Rahmenbedingungen an. Unser Modell des Social Urban Mining lebt vom Austausch mit Interessierten wie Ihnen. Weisen Sie uns deshalb gerne auf neue Schnittstellen, zielführende Handlungsweisen oder auch fachspezifische Leitfäden hin.

Kreislaufwirtschaft ist eine umfassende, komplexe Aufgabe, der wir uns nur gemeinsam als Gesellschaft stellen können. In diesem Sinn hoffen wir, Sie finden in den nächsten Seiten Anregung, Wissen und Inspiration um in Ihrem Wirkungsbereich Schritte in Richtung Circular Economy zu setzen.

Rechtshintergrund

Der nationale rechtliche Rahmen für den verwertungsorientierten Rückbau wird von der Recycling-Baustoffverordnung definiert. Flankiert von der Norm ON B 3151 „Rückbau von Bauwerken als Standardabbruchmethode“ werden rechtlich verbindlich die Pflichten für insbesondere Bauherrn im Zuge von Rückbauten festgelegt.

Unterstützende Leitfäden zur Umsetzung

Eine ganze Reihe von Bundesländern hat für die Umsetzung dieser Verordnung sehr hilfreiche Leitfäden für die handelnden Organisationen herausgegeben. Folgende Liste soll einen Überblick geben, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Merkblätter des Baustoffrecyclingverbands

Der Baustoffrecyclingverband hat für mehrere Zielgruppen Merkblätter herausgegeben, u.a.:

Informationen zur Recycling-Baustoffverordnung des Klimaministeriums

Das zuständige Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) beantwortet online eine ganze Reihe häufig gestellter Fragen rund um die Recycling-Baustoffverordnung.

Unser Ansatz des Kreislaufwirtschaftlichen Bauens geht über die reine Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben hinaus, indem er die geforderten Konzepte in die Rückbauplanung integriert und die vorhandenen Informationen gezielt für den ressourcenschonenden Rückbau einsetzt.

FAQs zum Re-Use von Gebäudekomponenten

Im Auftrag des BMK hat BauKarussell FAQs zum Re-Use von Gebäudekomponenten erstellt. Sie kombinieren Projekterfahrungen mit Interviewergebnissen unter österreichischen Stakeholdern des Rückbausektors. In der Zusammenschau entsteht ein umfassendes Bild der Herausforderungen, die beim Re-Use von Gebäudekomponenten entstehen. Anhand von 14 Fragen wird auf Handlungsoptionen hingewiesen, die Stakeholder direkt in Projektentwicklungen (projektorientiert) und/oder in der allgemeinen Stärkung der Rezeption von Re-Use im System Rück- und Neubau (systemorientiert) setzen können.
Zu den FAQs: Vollversion deutschKurzversion deutschKurzversion englisch

Verwertungsorientierter Rückbau – Schritt für Schritt

Verwertungsorientierter Rückbau umfasst mehrere Schritte – von Planung bis Ausführung. Wird eine Phase nicht entsprechend beachtet, wird die Potentialnutzung erschwert, reduziert oder gar verhindert. Unsere bisherigen Erfahrungen in verschiedenen Rückbauprojekten zeigen, dass die frühzeitige Berücksichtigung des Themas die Chancen verbessert, Bauteile für die Wiederverwendung bereit zu stellen und sortenreine Abfallfraktionen im vorbereitenden Rückbau zu generieren.

Im Folgenden skizzieren wir jene Schritte, die aus derzeitiger Sicht den verwertungsorientierten Rückbau ideal vorbereiten bzw. begleiten.