BauKarussell – Europaweites Best Practice

BauKarussell war einer der drei Best practice-Gastredner:innen im Rahmen des Europäischen Forums für Beschäftigung und soziale Rechte (EESRF) in Brüssel Ende November. Das Forum hatte vor allem die soziale Komponente und die Chancen für den Arbeitsmarkt für einen fairen Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft im Fokus.
Insgesamt kamen auf der Konferenz, die am 16. und 17 November 2022 in Brüssel erstmals stattfand, mehr als 1200 Teilnehmer:innen und 75 Redner:innen zusammen, darunter politische Vertreter:innen des Europäischen Parlaments, des tschechischen Ratsvorsitzes, Kommissionspräsidentin von der Leyen und Kommissar Schmit, der ehemalige Kommissionspräsident Juncker, die belgische und die griechische Regierung sowie Wissenschaftler:innen, Bürger:innen und Unternehmen.
Bewährte Initiativen, die bereits jetzt schon mit ihren green jobs den sozialwirtschaftlichen zweiten Arbeitsmarkt befeuern, waren neben BauKarussell Les Alchimistes und Ateliere Fără Frontiere. Die Initiativen aus Österreich, Frankreich und Rumänien haben mit ihrem zirkulären Geschäftsmodell bereits jetzt schon Auswirkungen auf sozialwirtschaftliche Arbeitsmodelle. Ob es das Sammeln von Biomüll, der zu Kompost verarbeitet wird, die Verteilung der Reparaturen von E-Geräten oder der Beschäftigung in Abbruchprojekten zur Ressourcenschonung in der Bauwirtschaft über BauKarussell betrifft, die Unterschiedlichkeit der Branchen zeigte den Zuhörer:innen die umfassende Palette an Möglichkeiten und gab Einblicke in die tägliche Arbeit und die damit verbundenen Herausforderungen. Dazu gehören noch fehlende Prozesse und Skills und das Fehlen der rechtlichen, aber auch faktischen Rahmenbedingungen für den umfassenden Umbau der linearen zu einer zirkulären Wirtschaft.

Was für die bereits agierenden Unternehmen einen Kraftakt darstellt, bietet für den Aufbau von Fach- und fachlichen Hilfskräften aus dem zweiten Arbeitsmarkt eine gute Ausgangsposition. Sonja Zumpfe, die kurz zuvor für den Ausbau von BauKarussell zur Verstärkung mit ins Boot geholt wurde, gab Einblicke in die Anfänge, Herausforderungen und Zahlen der Projekte mit einem Blick in die Zukunft um deren Bedarf und Potential aufzuzeigen.
Die Anwesenden waren sich einig, dass Qualifikation der Schlüssel für einen fairen grünen Übergang sind. Wie der Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, erklärte, muss Europa die Arbeitsplätze und Kompetenzen der Zukunft antizipieren: „Wir müssen die richtige Bildung, die richtigen Programme und die richtigen Fähigkeiten, die die Menschen haben sollten, einführen und unsere Bildungssysteme anpassen, indem wir das lebenslange Lernen vollständig integrieren. […] Bildung und lebenslanges Lernen sind Grundsatz Nummer 1 der Säule.“
Joost Korte, Generaldirektor der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Kommission verkündete indes den Start einer EU-weiten Datenbank. Das Social Innovation Match soll es allen interessierten Akteuren ermöglichen, ihre sozialen Innovationsprojekte zu präsentieren, nach Partnern und Initiativen in anderen Ländern zu suchen und gemeinsam ihre Initiativen voranzutreiben.
Abschließend versicherte die stellvertretende Generaldirektorin für Beschäftigung, Soziales und Integration, Andriana Sukova, den Teilnehmer:innen, dass die Kommission weiterhin mit allen Partnern zusammenarbeiten werde, um in den grünen und digitalen Wandel zu investieren, damit niemand zurückgelassen wird und die Anliegen aller berücksichtigt werden.
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EU Social Forum
Economic and Social Developments in Europe (ESDE) 2022” report
Council Recommendation on “ensuring a fair transition towards climate neutrality
European Care Strategy